Mehrere Stunden am Tag sprechen: Das gehört zu Ihrem Berufsalltag: Kundenpflege, Beratung, Messepräsenz, Präsentationen, Moderation: kurz – ein Marathon für Ihre Stimme. Nach den eigentlichen Aufgabe ergeben sich weitere stimmliche Belastungen:
In Diskussionsrunden, in open space Veranstaltungen, beim gemütlichen Ausklangs des Tages oder Feiern des erfolgreichen Geschäftsabschlusses. Fühlt sich Ihr Hals dabei trocken an? Räuspern Sie sich?

Bei Sprechbelastungen Erwachsener tritt nach 4-6 Stunden eine Stimmermüdung ein. Sie ist abhängig vom Lärmpegel der Umgebung und von der Stimmintensität. Ungeübte Sprecher reden bei zeitlicher Belastung zu tief oder zu hoch. Ein dauerhaftes Abweichen der mittleren Sprechstimmlage von der natürlichen Stimmlage ( „Indifferenzlage“ ) bedeutet vermehrte Stimmbelastung und hat stimmschädigende Auswirkungen. Als „Party-Syndrom“ bezeichnet man den intensiven Mißbrauch der Stimme durch erhöhten Geräuschpegel, Rauchen, Trinken, Müdigkeit. Wie ein Marathonlauf braucht auch ein erfolgreicher Sprechberufler gründliche fachliche Vorbereitung.

Stimme und langes Sprechen im Beruf

Was kann ich für Sie tun?

  • Nach einem Stimmtraining wird Ihre Stimme stabil und ausdauernd sein, bei anhaltender Wirksamkeit.
  • Entwickeln Sie Maßnahmen, um die Stimmbänder zu pflegen: Lernen Sie stimmliches Aufwärmen vor einem Sprech-Marathon und leicht umsetzbare Tipps für die Pflege während einer langen Sprechsituation.
  • Ihre Stimme klingt frisch und ansteckend – selbst wenn Sie müde sind oder einen leichte Erkältung haben.
  • Erfahren Sie außerdem Ihre natürliche Stimmlage. Mit ihr können Sie mit geringstem Kraftaufwand anhaltend und mühelos sprechen.
  • Sie lernen, Ihre Stimme situationsgemäß und partnergerecht einzusetzen. Auf wechselnde Gesprächssituationen können Sie sich  einstellen.
  • Selbst kleine Sprechpausen sind stimm-schonend. Sie teilen Ihr Sprechen in Sinnschritte und machen dadurch Ihre Gedanken nachvollziehbar.
  • Sie werden durch gezielte Sprechatmung über einen längeren Zeitraum entspannt und zugleich wirkungsvoll sprechen.

Eisern schweigen? – Wie erholt sich die Stimme?

Einige Kunden mit stimmlichen Problemen haben in der Erkältungszeit falsche Stimmruhe gehalten: Sie waren vor einer großen stimmlichen Herausforderung (z.B. Konzert, Seminar oder Fachtagung) erkältet. Weil Sie die Stimme schonen wollten, schwiegen Sie einige Tage im Vorfeld. Was passierte? Der Kontrast zwischen Schweigen und stimmlicher Höchstleistung brach der Stimme das Genick.

Bei einer erkältungsbedingten Heiserkeit sollten Sie allerdings weiter sprechen, denn

  • bei absoluter Stimmruhe bauen sich die Stimmbandmuskel ab. Die Aufbauphase nach absoluter Stimmruhe dauert länger als der eigentliche Genesungsprozess.
  • Kommunikation erleichtert uns das Leben. Ein Informationsstau durch strenge Stimmruhe verursacht unnötigen Stress und schafft zusätzliche Sprechbelastung im Nachhinein.
  • durch das Schwingen der Stimmlippen beim Sprechen, kommen deren Schleimhäute wieder in Form, es setzt eine Art Entschlackungprozess ein.

Vermeiden Sie absolute Stimmruhe, außer es liegen medizinische Gründe für ein komplettes Sprechverbot, z.B. eine Kehlkopfentzündung, Schwellungen der Stimmbänder (sog. Ödeme) oder eine Kehlkopfoperation.

Ebenfalls schädlich ist das „leidende“ Sprechen, bei dem durch Knarren die erkältete Stimme Schaden nimmt. Achten Sie unbedingt bei Erkältung und Heiserkeit auf eine gesunde Stimmfunktion.

Wie spreche ich langsamer und verständlicher?

Gehören Sie zu der Gruppe der Schnellsprecher? Dann hat Ihnen bestimmt schon einmal jemand zurückgemeldet, dass Sie langsamer sprechen, tief Luft holen oder einfach mehr Pausen machen sollen. Diese gut gemeinten Tipps helfen leider nur kurzzeitig. Oft sind  schnelles Denken, das Engagement für ein Thema oder Zeitdruck die Gründe für schnelles und schwer verständliches Sprechen. Im Gespräch schalten Zuhörer schon bald ab oder reagieren mit Nervosität. Was kann man dagegen tun?

Ein möglicher Ansatz ist es, sich mit seiner eigenen Sprache auseinanderzusetzen, konkret gesagt: mit den Nebensätzen. In der deutschen Sprache ist grammatikalisch vieles erlaubt. Sätze in Veröffentlichungen, die einen ganzen Absatz füllen, sind keine Ausnahme. Schriftlich fixiert kann der Leser die Botschaft schrittweise entnehmen, beim Sprechen kommt es auf Vereinfachung an.

Zuerst fixieren Sie Ihren natürlichen Wortlaut schriftlich. Zählen Sie die Anzahl der Nebensätze. Ein durchschnittlich intelligenter Zuhörer kann bei einem Vortrag einen Nebensatz gut verarbeiten, schon ab zweiten sinkt die Informationsentnahme.