Stimme & LĂ€rm – Mit ruhiger Stimme lauter sprechen!

Sie sind im Berufsalltag permanenter LautstĂ€rke ausgesetzt? Sie sprechen als Angestellte in GroßraumbĂŒros gegen HintergrundgerĂ€usche an?

Beim sogenannten Lombard-Reflex zieht sich das Ohr bei LĂ€rm zusammen, ungeĂŒbte Sprecher werden lauter und höher. Der LĂ€rmpegel bei parallel statt findenden GesprĂ€chen schaukelt sich kontinuierlich hoch. Sie sprechen gegen diese GerĂ€uschkulisse an und werden lauter – ein Teufelskreis entsteht.  Bei einem LĂ€rmpegel von 100 dB (z.B. vorbeifahrender ICE) steigt der Blutdruck um 150 % (BZgA). Dadurch spannen sich Körper und Stimme an.
Ab 85 dB (z.B. Hauptverkehrsstraße) treten bei 50 % und ab 90 dB (z.B. KreissĂ€ge) bei 90 % der Sprecher krankhafte Abweichungen in der Stimmgebung auf. Die StimmschĂ€den machen sich ab dem 3. bis zum 7. Arbeitsjahr bemerkbar (Wirth).
Das alles reizt die Stimme, sie klingt angespannter und verliert ihren natĂŒrlichen Klang und ihre Wirkung.

Stimme und LĂ€rm im Beruf

Wie kann ich Ihnen helfen?

  • In einem Training entwickeln Sie stimmliche Alternativen zum Schreien. Ihre Stimme wird tragfĂ€hig. Mit TragfĂ€higkeit der Stimme ist die Durchschlagkraft der Stimme gemeint.
  • Ihre Hörbarkeit in störenden UmweltgerĂ€uschen ist weitgehend unabhĂ€ngig von ihrer realen LautstĂ€rke.
  • Je tragfĂ€higer eine Stimme ist, um so geringer ist der fĂŒr die akustische Informationsvermittlung erforderliche Energieaufwand. Sie erfahren einen geeigneten Umgang mit StörlĂ€rm und Maßnahmen zur Reduzierung des GerĂ€uschpegels.
  • In einer lauten Umgebung werden Sie anhaltend souverĂ€n und deutlich sprechen.

Bewusster Umgang mit LĂ€rm

Gute GrĂŒnde fĂŒr eine insgesamt leisere Umgebung

  • Bei LĂ€rm wird unsere Stimme automatisch höher und angespannter, weil wir uns vermeintlich besser kontrollieren können. Das strengt die Stimme an. Durch das PhĂ€nomen der „LĂ€rmschaukel“, bei dem sich die GesprĂ€chspartner gegenseitig in ihrer LautstĂ€rke hochschaukeln, schreit man sich im Laufe einer Party heiser.
  • Hintergrundmusik zu Hause oder im Supermarkt, HaushaltsgerĂ€te, Kinderspielzeug, Musik hören ĂŒber Kopfhörer, wenn man unterwegs ist: Unser Gehirn versucht stĂ€ndig, das Wichtige aus der GerĂ€uschkulisse herauszufiltern und kommt dabei in Dauerstress.
  • In Deutschland fĂŒhrt das Umweltbundesamt 3.000 Herzinfarkte im Jahr allein auf LĂ€rm zurĂŒck.
  • Ein lauter Knall von 120 dB kann das Innenohr dauerhaft schĂ€digen. Diese LautstĂ€rke entspricht dem LĂ€rm eines Rennwagens. Eine Trillerpfeife ist doppelt so laut.
  • LĂ€rmbelĂ€stigung wird als Mitverursacher eines Tinnitus, also eines stĂ€ndigen OhrgerĂ€usches, gesehen. Dieser kann Schlafstörungen und Depresssionen hervorrufen.

In Deutschland hören etwa 15 Millionen Menschen schlecht. Sie haben Schwierigkeiten, angemessen laut zu sprechen und können Ihre VerstÀndlichkeit schwerer steuern als Normalhörende.

Wie spreche ich anstrengungsfrei mit Schwerhörigen oder Àlteren Menschen?

Vielleicht kennen Sie diese Erfahrung nach einem GesprĂ€ch mit den eigenen Eltern oder Großeltern oder mit schwerhörigen Nachbarn: Ein GesprĂ€ch ist schwerer als sonst, auch das dauerhaft laute Sprechen strengt an. Wie können Sie also demnĂ€chst anstrengungsfrei ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum mit jemandem reden, der schlecht hört?

  1. Bleiben Sie körperlich entspannt, auch wenn Sie das GesprĂ€ch als anstrengend empfinden. Das bedeutet konkret: Suchen Sie festen Bodenkontakt mit beiden FĂŒĂŸen und lassen Bauch, Knie und GesĂ€ĂŸ locker.
  2. Schalten Sie unbedingt sĂ€mtliche StörgerĂ€usche aus, z.B. Radio, Fernsehen, schließen Sie ggf. das Fenster. Eine laute Umgebung stellt fĂŒr den schwerhörigen Menschen und fĂŒr Sie eine unnötige Belastung dar.
  3. Meiden Sie RĂ€ume mit Hall.
  4. Unterhalten Sie sich von Angesicht zu Angesicht. Mimik und Gestik teilen schon sehr viel mit. Außerdem können Sie durch Blickkontakt feststellen, ob Ihr GesprĂ€chspartner Sie verstanden hat.
  5. Ältere Menschen reden meistens gerne: Zuhören entlastet Ihre Stimme.